Natürliche Verbindung

Odense Fjord: Rechts die schmucken Ortschaften Seden, Bullerup und Agedrup. Links die Odense Staalskibsværft in Munkebo.

Odense Fjord: Rechts die schmucken Ortschaften Seden, Bullerup und Agedrup. Links die Odense Staalskibsværft.

In Kopenhagen passierte, was Altona bereits vor Jahren heimgesucht hat: Es wurden Pläne für einen neuen IKEA-Konsumtempel mitten in der Stadt präsentiert, der den Nachbarn die Sicht vermöbelt. Der Aufschrei folgte prompt – dabei ist das Verhältnis in diesem Land von Menschen zu ihrer Umgebung längst gestört.

Das Problem der Kopenhagener: Ihr Blick auf das Wasser ist gefährdet. Die Lösung? Gibt es nicht. Immerhin gibt sich IKEA grün und verspricht Lastenfahrräder, um die Sofas und Betten der Hauptstädter mit gutem Gewissen nach Hause zu bringen. Doch dieses gute Gewissen wird allzu oft gewollt ausgeschaltet.

Odense ist mitten in Dänemark

Ortswechsel: Odense ist ein schmucker Ort. Die Hauptstadt der dänischen Herzensinsel Fünen beeindruckt mit einer Altstadt voller typisch dänischer Kleinsthäuser. In einem ist das Hans-Christian-Andersen-Museum untergebracht. Sein Geburtshaus liegt woanders. Macht aber nichts.

170000 Menschen leben hier und genießen es, nicht in des Landes größter Stadt Kopenhagen zu sein, sich aber trotzdem mitten in Dänemark zu wissen. Deutlich wird das vor allem, wenn sie mal raus wollen aus der Stadt.

Wie jeder Ort in Dänemark, ist auch Odense nicht weit vom Meer entfernt. In dem Falle die Ostsee: Odense Fjord liegt rund fünf Kilometer vor den Toren der Stadt und ist mit einem Kanal an das innerstädtische Hafenbecken angebunden.

Der Radweg (das bevorzugte Fortbewegungsmittel der lokalen Bevölkerung) dahin ist Geschmackssache. Er führt an Hafenindustrie vorbei, den Kanal sieht der Ausflügler nur aus einiger Entfernung. Doch nähert er sich dem Fjord, hofft er auf traumhafte Ausblicke.

Kleines Land ganz groß

Die kann er auch haben: Stige und Seden, zwei kleine Ortschaften im Fischerdorf-Stil, liegen direkt an der Fjordmündung. Und direkt neben ihnen Fünens höchstes Gebäude… Schornstein 1 des Fernwärmekraftwerks „Fynsværket„. Daneben die Ausflugsinsel Stige Ø, errichtet auf dem Abfall einer Mülldeponie.

Dieses Land hat großen Produktionsdrang, aber auch großen Konsumbedarf. Von Energie bis Fleisch. Wer in Dänemark in die Natur will, fährt an Kraftwerken vorbei. Wer auf das Meer schauen möchte, sieht Offshore-Anlagen. Wer ins Land reist, sieht Schweine-Mastanlagen.

Einige Probleme unserer Welt im 21. Jahrhundert werden in diesem kleinen Land wie im Brennglas deutlich.

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