Archiv für den Monat November 2012

Die dunkle Seite der Wacht

Die ausgebauten skandinavischen Wohlfahrtsstaaten haben ein soziales Image. Doch ihr Aufbau verlangt harten Einsatz der gesamten Gesellschaft; und fordert Opfer.

Der Posten im Staatshaushalt für soziale Ausgaben war und ist weiterhin einer der höchsten: Die skandinavischen Wohlfahrtsstaaten bieten umfangreiche Sozialleistungen an, ohne sie an direkte Bezahlungen zu knüpfen. Finanziert werden diese Systeme vor allem durch steuerliche Umlagen. Das erklärt den hohen Satz der Mehrwertsteuer, der hier allgemein für Konsum entrichtet werden muss – und die astronomischen Preise von Luxusgütern wie Alkohol.
Doch was ist der gesellschaftliche Preis?

Warum Überwachungsstaat?

Grundsätzlich ist für einen Wohlfahrtsstaat vor allem wichtig, abzugrenzen, wer in diese Leistungen eingeschlossen wird. Klare Zuteilungen der Sozialleistungen erfordern klare Regelungen. Damit wird der für Deutsche sicherlich verstörende „Eingriff in die Privatssphäre“ mit hohem Registrierungszwang und staatlicher Überwachung erklärt.
Beispiel: Als Auslandsstudent unterliegt man dem Zwang, sich beim Migrationswerk zu registrieren. Doch dafür erhält man nicht etwa Vorteile, es ist schlicht Pflicht. Wenn man nachfragt, warum man sich denn registrieren müsse, wenn es keine Auswirkungen habe; werden Blicke sehr skeptisch. Registrierungen gehören zum Alltag.

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Rückschritt in Gleichstellung

Gerade für Gleichberechtigung und Understatement ist Schweden bekannt. Doch ein Beispiel zeigt, wie sich das im öffentlichen Interesse schnell verqueren kann: Zlatan Ibrahimovic.

Sie gelten in Schweden als sehr beliebt: Rechte und traditionelle Verhaltensweisen, die für den Ausbau von Gleichberechtigung und allgemeiner Zugänglichkeit in der Gesellschaft stehen. Schon genannt wurde die jährliche Veröffentlichung der Einkommenssteuer. Ein anderes Beispiel wäre das Allemansrätten. Offen zugänglicher Grund darf von jedem betreten und dort sogar gezeltet werden, wenn es nicht explizit verboten ist. Das gilt sogar für Grundstücke! Doch es gibt Bereiche, in denen dieses Verhalten komplett vergessen wird.

Beim Sport könnte man nun vermuten, dass es in dessen Natur liegt: Durch den Wettkampfcharakter sind Sportler quasi dazu gezwungen, sich hervorzuheben. Das mag beim Einzelsport aus Perspektive der Selbstvermarktung von Athleten auch durchaus Geltung finden.

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